Blue Flower

Wir blicken auf ein Jahr voller Veränderungen zurück. Nach unzähligen Arbeitsstunden konnten wir Ende des Sommers den Garagenbau und den Ausbau der Funkleitstelle fertig stellen. Dadurch haben wir uns nicht nur neuen Raum geschaffen, sondern auch die Koordination der Einsätze erheblich erleichtert. Doch Freude über die Erneuerungen konnte keine aufkommen, da wir sie nicht mit unserem Freund und Ortsstellenleiter Ingo Montibeller teilen konnten. Am 22. Juni 2002 stürzte Ingo vor den Augen seiner engsten Angehörigen und Bergrettungskameraden am Gipfel der großen Vallüla in die Nordwand ab. Die Rettungsversuche seiner Kameraden blieben erfolglos und starr vor Ohnmächtigkeit müssen wir die traurige Tatsache hinnehmen, dass der Herrgott unseren Freund zu sich gerufen hat. Daher steht für uns dieses Jahr ganz im Zeichen der Erinnerung an Ingo.

Wir blicken auf ein Jahr voller Veränderungen zurück. Nach unzähligen Arbeitsstunden konnten wir Ende des Sommers den Garagenbau und den Ausbau der Funkleitstelle fertig stellen. Dadurch haben wir uns nicht nur neuen Raum geschaffen, sondern auch die Koordination der Einsätze erheblich erleichtert. Doch Freude über die Erneuerungen konnte keine aufkommen, da wir sie nicht mit unserem Freund und Ortsstellenleiter Ingo Montibeller teilen konnten. Am 22. Juni 2002 stürzte Ingo vor den Augen seiner engsten Angehörigen und Bergrettungskameraden am Gipfel der großen Vallüla in die Nordwand ab. Die Rettungsversuche seiner Kameraden blieben erfolglos und starr vor Ohnmächtigkeit müssen wir die traurige Tatsache hinnehmen, dass der Herrgott unseren Freund zu sich gerufen hat. Daher steht für uns dieses Jahr ganz im Zeichen der Erinnerung an Ingo.

Nachruf zu Ingo Montibeller - Ortsstellenleiter der Bergrettung Partenen

Ingo Montibeller, geboren am 24.12.1954, lebte mit seiner Frau Monika und seinen vier Kindern in Partenen.

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Bild 1 - Ingo Montibeller auf der Schneeglocke)

Schon seit seiner Jugend war Ingo ein begeisterter Bergsteiger und gemeinsam mit seinem Vater Guido und seinen Kollegen unternahm er zahlreiche Bergtouren in der Silvretta, dem Verwall und dem Rätikon. Mit der Zeit eroberte Ingo auch die Westalpen. Sein Entdeckungsdrang führte Ingo bis nach Nepal, wo er schließlich das Himalaya - Gebirge durch eine Trekking Tour kennenlernte.

1971 ist Ingo der Bergrettung Partenen beigetreten und er war von 1978 bis 1990 als Schriftführer im Ausschuss tätig. Bei der Jahreshauptversammlung am 24. November 1990 wurde Ingo Montibeller einstimmig zum Ortsstellenleiter der Bergrettung Partenen gewählt. Von Anfang an nahm Ingo dieses Amt sehr ernst und verschrieb den Grossteil seiner Freizeit der Arbeit bei der Bergrettung. Durch die Unterstützung seiner Frau Monika ist es ihm gelungen, Arbeit, Tätigkeit bei der Bergrettung und Familie unter einen Hut zu bringen. Als Ortsstellenleiter verstand er es immer, die Bergrettung als kameradschaftliche Gemeinschaft zu führen. Ingo war sich seiner Verantwortung stets bewusst und versuchte, seine Leute möglichst keinem Risiko auszusetzen. 
Mit seiner ruhigen und besonnenen Art verkörperte er fachliche Kompetenz und Menschlichkeit. Gerade diese Kombination brachte ihm enorme Akzeptanz und Anerkennung ein.

Wir verlieren mit Ingo nicht nur einen kompetenten Ortsstellenleiter, sondern auch einen Freund, der in jeder Situation zu uns gehalten hat. Ingo wird immer in unserer Mitte bleiben. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Angehörigen.


Einsätze

Die Anzahl der Einsätze ist im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Es ist aber festzustellen, dass die physische und psychische Belastung bei den wenigen Einsätzen äußergewöhnlich hoch war. So mussten zum Beispiel sechs Bergrettungsmänner bei einem Sucheinsatz auf dem Silvrettagletscher (3100m) die Nacht im Biwaksack verbringen, um die Suche bei Tagesanbruch fortzusetzen.

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(Bild 2 - Mannschaft nach Sucheinsatz)


Im Jänner wurden 12 Bergsteiger, die von starken Schneefällen überrascht wurden, von der Klostertaler Hütte geborgen und mit dem Bundesheer - Hubschrauber evakuiert. 
Bei der Bergung von zwei Kletterern am 2. Vallülaturm im September waren wir froh um die Unterstützung der Schweizer REGA. Die Besatzung des REGA - Hubschraubers konnte trotz Nacht und relativ schlechter Sicht die Bergsteiger bergen und zu uns bringen.

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(Bild 3 - Übergabe der Geborgenen an die Bodenmannschaft)

In diesem Zusammenhang bedanken wir uns bei der Besatzung des ÖAMTC - Hubschraubers Christophorus 8, der Besatzung des BMfI - Hubschraubers Libelle, dem Team des REGA - Hubschraubers, der Gendarmerie und den vielen anderen Helfern.

Weiterbildung und Übungen

Das Übungsprogramm startete im Winter mit der Gebietsstellenübung und den ortsstelleninternen Winterübungen. Neben der Verschüttetensuche mittels Verschüttetensuchgerät und Sonde, wird immer wieder auf die Erstversorgung der Patienten eingegangen und die Hilfeleistung unter verschiedensten Bedingungen geübt.

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(Bild 4 - Übung: Erstversorgung im Zelt am Einsatzort)

Im Sommer 2002 wurde zusammen mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 8 eine Spaltenbergung am Litzner Gletscher durchgeführt. Mittels Hubschrauber wurde ein Container (ca.350kg) zum Übungsort transportiert, wo das Bergematerial zum Einsatz kam.
Das Spaltendreibein, ausgestattet mit Teleskopbeinen und zwei Stahlseilwinden wird über die Gletscherspalte gespannt und ermöglicht das Auf - und Abbewegen der Retter beziehungsweise der geborgenen Spaltenopfer.

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(Bild 5 - Spaltendreibein)

Besonders aufwendig und schwierig gestaltet sich die Bergung, wenn sich ein ungesicherter Alpinist in der Gletscherspalte verklemmt und durch die Körperwärme weiter in das Eis einschmilzt. Für diesen Fall befindet sich ein leistungsstarker Kompressor und zusätzliches Schremmwerkzeug im Container. Die Retter müssen dann neben dem Verunglückten einen Schacht schremmen und versuchen, von unten an den zu Bergenden heranzukommen.

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(Bild 6 - Schremmarbeiten in ca. 15m Tiefe.)

Bei den Eiskursen der Landesleitung war unsere Ortsstelle wieder mit einer beachtlichen Mannschaft vertreten und übte Bergetechniken im Eis.


Sanitätsdienste

In diesem Jahr hat die Bergrettung Partenen neben den Sanitätsdiensten bei Ski-, Treppen- und Autorennen zum ersten Mal auch Pistendienst auf der Silvretta Nova geleistet. Durch die Erweiterung des Skigebietes wurde ein zusätzlicher personeller Aufwand nötig, den unsere Nachbarortsstelle Gaschurn nicht mehr abdecken konnte. Wir sind daher dem Aufruf gefolgt, unsere Nachbarn zu unterstützen.

Arbeitseinsätze


Die Arbeitseinsätze haben im Jahr 2002 fast alle Rekorde gebrochen. So sind die Veranstaltung des traditionellen Osterballs und die Unterstützung beim Bergrennen schon fast zur Gewohnheit geworden. Auch der Weg zur Klostertaler Hütte wurde wieder instand gesetzt und der vermurte Teil der Strasse frei gelegt. Der arbeitsintensivste Brocken im Jahr 2002 war aber der Garagenbau und der Ausbau unserer Funkleitstelle.

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(Bild 7- Betonierarbeiten auf dem Garagendach)

Fast alle Arbeiten wurden in Eigenregie durchgeführt und die Mannschaft leistete für diesen Bau über 1.500 Stunden an Eigenleistung.

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(Bild 8 - Umräumen der Gerätschaften)

Mit dem Anbau erfüllt sich ein langersehnter Wunsch der Partener Bergretter. Zum einen kann auf dem Einsatzfahrzeug ein Dachträger montiert werden, da das neue Garagentor hoch genug ist; und zum anderen wurde im ehemaligen Gäste - WC eine Funkzentrale eingerichtet, die dem Einsatzleiter einen ungestörten Raum für seine Arbeit bei der Einsatzkoordination bietet. 
Einen Dank allen Helfern, besonders den Bergrettungs - Frauen, die nach den Umbauten für einen "Blitz - Blank" Putz sorgten. Ein ganz herzliches Dankeschön auch all Jenen, die uns mit Jause oder Kuchen versorgt haben.


Abgeschlossene Kurse

Georg Wachter hat alle Kurse erfolgreich absolviert und unterstützt tatkräftig unsere Mannschaft. Gratulation und viel Erfolg bei seinen Einsätzen im Bergrettungsdienst wünschen ihm alle Kameraden der Ortsstelle.

Gesellschaftliche Ereignisse

Beim diesjährigen Ausflug sind die Mitglieder der Bergrettung Partenen mit Begleitung zum zweiten Mal der Einladung von Monika und Ulrich Schneppenheim nach Berlin gefolgt. Monika und Ulrich haben, wie immer, eine interessante Rundreise gestaltet und den Bergrettern die Großstadt von allen Seiten näher gebracht. Einen herzlichen Dank an unsere Berliner Freunde!

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(Bild 9 - Gruppenaufnahme in Berlin)

Für die Mannschaft der Bergrettung Partenen war das vergangene Jahr überschattet vom schweren Verlust unseres Ortsstellenleiters Ingo Montibeller. Wir haben aber bewiesen, dass seine Mannschaft gerade in schlechten Zeiten zusammenhält und wir werden weiterhin bereit sein, zu jeder Zeit zu helfen.

Berg Heil

Markus Muster
Technischer Leiter - Ortsstelle Partenen