Blue Flower

Im Jubiläumsjahr 2009 feierte die Ortsstelle Partenen das 80-jährige Bestehen und die 3 Bergrettungsfrauen und 38 Bergrettungsmänner leisteten wie immer grossen Einsatz.  

Jubiläumsfeier

Am 2. August stand die Bergrettung Partenen ganz im Zeichen des Jubiläums und lud die Freunde, Gönner und Interessierten zum Feiern ein. Ortsstellenpfarrer Joe Egle zelebrierte die hl. Messe, die Bürgermusik Gaschurn-Partenen spielte auf zum Frühschoppen und das Duo Werner und Roland sorgte für Unterhaltung bis zum Abend, wo dann die Verlosung der Tombola erfolgte.

Auf reges Interesse stiess die Bergrettungs-Ausstellung und die Videovorführungen, die den Besuchern einen Einblick in die Tätigkeiten des Bergrettungsdienstes gewährten. Hier konnten die Besucher sehen und betrachten, mit welchen Gerätschaften früher und heute gearbeitet wurde.

Die Geschichte begann im November 1929 als 8 Männer aus Partenen in Folge einiger alpiner Unfälle die alpine Rettungsstelle Partenen gründeten.

Die Bergretter der ersten Stunde waren:

  • Albert Descher, Bergführer Leiter der alpinen Rettungsstelle
  • Erich Dich, Bergführer Stellvertreter
  • Erwin Mattle
  • Rudigier Ernst
  • Alois Köll
  • Tschofen Franz, Bergführer
  • Oskar Pfefferkorn, Bergführer
  • Gebhard Pfefferkorn, Bergführer

Schon damals wurden auf den AV-Hütten beziehungsweise Berg-Gasthäusern Rettungsgeräte stationiert und genaue Listen geführt. Auch die neue Rettungsstelle wurde vom D.Ö.AV mit folgenden Rettungsgeräten ausgestattet:

  • 3 Lawinenschnüre
  • 6 Lawinensonden, 1 zerlegbar! 2 Schienen für Bein
  • 2 Laternen mit 6 Stück Kerzen 2 Schienen für Arm
  • 1 Tragbahre 1 Verbandkasten mit 1 Dreiecktuch
  • 3 Armbinden als Rettungsmannschaftsabzeichen

 

Heute sieht die Inventarliste freilich etwas anders aus und der Übungsaufwand dürfte auch etwas grösser sein.

Einsätze und Pistendienst

Die Anzahl der Einsätze beläuft sich auf ca. 20-30 und liegt somit im „normalen“ Schnitt.

Ein Einsatz, der für die bodengebundene Bergrettung typisch ist fand am 13. September 2009 statt. Eine 53 Jahre alte Frau aus Deutschland hatte sich im Maderertäli Sprunggelenk, Aussen- und Innenknöchel gebrochen und konnte wegen des Nebels nicht mit dem Hubschrauber geborgen werden. Die Bergung erfolgte daher zu Fuss mittels Gebirgstrage unter Mitwirkung von 12 Bergretter(innen).

Patientenbergung mittels Gebirgstrage

 

Übungen und Ausbildung

Neben dem üblichen Ausbildungsprogramm war die Bergrettung Partenen in diesem Jahr mit der Durchführung der Gebietsstellenkurse betraut.

Der Winterkurs stand im Zeichen von Lawinenkunde, Tourenplanung, Geländekunde und der praktischer Anwendung dessen. Zu diesem Zweck referierte Roland Mattle am Freitagabend im Vallülasaal zu diesen Themen und am darauf folgenden Sonntag wurde in verschiedenen Gruppen das Tourenziel – der Hennekopf – erreicht.

Die Kursteilnehmer des Gebietsstellenkurs am Gipfel des Hennekopfes

Der Sommerkurs der Gebietsstelle Montafon fand am Abend des Freitag, den 26. Juni und am Sonntag, den 28. Juni statt. 

Bei der Nachtübung am Freitag trafen alle Ortsstellen des Montafons um 19:00 Uhr im Klettergarten Rifa ein und hatten 4 Bergungen zu bewerkstelligen. Dabei handelte es sich um schwer verletzte Personen, die von Carina Gerstgrasser geschminkt wurden und im neu erbauten Klettersteig verunfallt (Annahme) waren.

Heinz und Elmar „spielten“ Opfer

Besonders herausfordernd war, dass es sich um realitätsnahe Verhältnisse handelte, wie sie in der bodengebundenen Rettung vorherrschen:

Schwere Verletzung mit Patientenversorgung
•    Schwieriges Gelände
•    Anspruchsvolle Seiltechnik
•    Schlechtes Wetter (Regen)
•    Konditionelle Anforderung

Erstversorgung durch Bergrettungssanitäter

Anspruchsvolle Bergung in nassem Fels und bei einbrechender Dunkelheit 

Anspruchsvolle Bergung in nassem Fels und bei einbrechender Dunkelheit 

Nach den erfolgten Bergungen führte Leander Bitschnau die neuesten Beleuchtungsmittel vor, die auf reges Interesse stiessen und gleich getestet werden konnten.
<!--[endif]-->

Am Sonntag absolvierten sowohl Anwärter als auch Wiederholer das Standard–Kursprogramm nach Ausbildungshandbuch.und trainierten die Themen Seiltechnik, Verankerungen und Bergetechnik.

Aktive Tourensaison

Besonders erfreulich ist, dass wir im letzten Jahr viele Übungstouren in der Silvretta, dem Rätikon und den Westalpen durchführen können. Unter anderem konnten wir bei Prachtwetter eine Skitour auf den Piz Palü unternehmen.

Aufstieg zum Piz Palü

Auf dem Gipfel des Piz Palü

Arbeitsdienste

Zahlreiche Sanitätsdienste und Arbeitseinsätze gehören zum fixen Programm in jedem Vereinsjahr. So unterstützten wir unter anderem den Treppencup und das M3-Mountainbikerennen.

Sehr viel Zeit nahm die Erweiterung des Klettergarten Rifa in Anspruch. Hier konnte nach der Fertigstellung des Tschambräu-Tunnels und des Kraftwerkes Kops 2 das gesamte Areal neu gestaltet werden. Jetzt finden die Kletterer neben dem neu eingerichteten Klettersteig auch sanitäre Anlagen, Sitzgruppen und ein Wasserspiel für Kinder. Die hohe Frequentierung zeigt, dass die Erweiterungen von allen sehr geschätzt werden und der Klettergarten eine Freizeitanlage für die ganze Familie geworden ist.

Natürlich haben wir auch den Klettersteig zum kleinen Litzner in Stand gehalten, den Klettergarten in der Silvretta weiter verbessert, die Klostertaler Hütte mit Brennstoff versorgt und vieles mehr.

Kameradschaft

Neben all der Einsätze, Übungen und Arbeitsdienste ist es wichtig, auch die Kameradschaft zu pflegen. In diesem Sinne haben wir einen 2-tägigen Ausflug nach Tirano unternommen und konnten mit der Rhätischen Bahn nach Chur fahren.

Die runden Geburtstage unserer Kameraden Peter Hartmann, Sigi Dich, Heinz Kogoj und Oliver Mattle gaben zusätzlich Anlass, in gemütlicher Atmosphäre zusammen zu sein. An dieser Stelle eine herzliche Gratulation von der ganzen Mannschaft.

Zum Schluss meines kurzen Berichtes möchte ich mich ganz herzlich bei unserer Mannschaft für die ständige Einsatzbereitschaft, Verlässlichkeit und Kameradschaft bedanken. Ebenso gilt mein Dank unseren Freunden, Gönnern und all den Institutionen, mit denen wir immer sehr gut zusammen arbeiten.

Rainer Märk, Ortsstellenleiter